Arten von passiven hydroponischen Systemen: Einfachheit trifft Effizienz im erdlosen Anbau

Ingo Schacht
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Arten von passiven hydroponischen Systemen: Einfachheit trifft Effizienz im erdlosen Anbau

Im Bereich der Hydroponik suchen viele den Einstieg über unkomplizierte und wartungsarme Methoden. Passive hydroponische Systeme sind hierfür ideal, da sie auf die Komplexität von Pumpen und Timern verzichten und stattdessen auf Naturgesetze wie die Kapillarwirkung oder das Wurzelwachstum in statischer Lösung setzen. Sie sind perfekt für Anfänger, Bastler und alle, die ein grünes Projekt mit geringem technischem Aufwand starten möchten.

In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die gängigsten Arten von passiven Hydroponiksystemen, ihre Funktionsweise und für welche Pflanzen sie sich besonders eignen.


1. Das Docht-System (Wick System): Der Klassiker der Einfachheit

Das Docht-System ist wohl das bekannteste und einfachste passive Hydroponiksystem. Es ist ideal für kleinere Pflanzen und Kräuter, die keinen extrem hohen Wasser- und Nährstoffbedarf haben.

  • Funktionsweise: Die Basis bildet ein Nährlösungsreservoir, das unter einem Pflanzgefäß platziert wird. Vom Reservoir führt ein oder mehrere Dochte (oft aus Filz, Nylon oder Baumwolle) durch das Substrat im Pflanzgefäß. Durch die Kapillarwirkung saugen die Dochte die Nährlösung kontinuierlich aus dem Reservoir nach oben in das Wachstumsmedium (z.B. Perlit, Vermiculit, Kokosfasern oder eine Mischung). Das Medium hält die Feuchtigkeit, und die Pflanzenwurzeln nehmen die Nährstoffe auf.

  • Vorteile: Extrem einfach einzurichten und zu warten, kostengünstig, kein Stromverbrauch, geräuschlos.

  • Nachteile: Kann für größere oder durstigere Pflanzen nicht ausreichen, da die Dochte nur eine begrenzte Menge an Nährlösung transportieren können. Risiko von Staunässe, wenn das Substrat nicht gut drainiert. Anfällig für Salzanreicherungen an der Oberfläche des Substrats.

  • Geeignet für Cannabis: Eher für junge Cannabispflanzen, Stecklinge oder Mutterpflanzen, die noch nicht den vollen Wasserbedarf einer blühenden Pflanze haben. Für die Blütephase kann es herausfordernd sein, den Bedarf ausreichend zu decken.


2. Die Kratky-Methode: Der "Einmal-Setup"-Ansatz

Die Kratky-Methode ist benannt nach ihrem Erfinder, Professor Bernard A. Kratky. Sie ist genial in ihrer Einfachheit und erfordert keinerlei Strom oder Umwälzung der Nährlösung. Einmal aufgesetzt, läuft sie "von selbst", bis das Reservoir leer ist.

  • Funktionsweise: Eine Pflanze wird in einem Netztropf platziert, der so über einem lichtdichten Nährlösungsreservoir schwebt, dass der Boden des Netztropfes (und die Wurzeln der Jungpflanze) anfangs in die Nährlösung eintauchen. Während die Pflanze wächst und die Nährlösung verbraucht, sinkt der Wasserspiegel im Reservoir. Dadurch entsteht automatisch ein Luftspalt zwischen der Oberfläche der Nährlösung und dem Boden des Netztropfes. Dieser Luftspalt versorgt die oberen Wurzeln kontinuierlich mit Sauerstoff, während die unteren Wurzeln weiterhin in der Nährlösung verbleiben. Das System wird während des gesamten Wachstumszyklus nicht nachgefüllt.

  • Vorteile: Extrem einfach und günstig, kein Strom, keine beweglichen Teile, ideal für Einsteiger und den Heimgebrauch. Sehr wartungsarm.

  • Nachteile: Nicht für alle Pflanzen geeignet (besonders solche mit hohem Wasserverbrauch in der späten Blütephase). Die Nährstoffkonzentration und der pH-Wert ändern sich, während die Lösung verbraucht wird, was die Kontrolle erschwert. Einmal die Nährlösung verbraucht, muss das System neu aufgesetzt werden.

  • Geeignet für Cannabis: Hervorragend für die Anzucht von Sämlingen und Jungpflanzen. Für die gesamte Wachstums- und Blütephase von Cannabispflanzen ist sie anspruchsvoller, da der Nährstoff- und Wasserbedarf gegen Ende des Zyklus sehr hoch sein kann und die Pflanze möglicherweise "aushungert", wenn das Reservoir nicht ausreicht. Erfahrene Kratky-Anbauer für Cannabis nutzen größere Reservoirs oder passen die Methode an.


3. Tiefwasserkultur (DWC - Deep Water Culture) im passiven Modus (ohne Belüftung)

Obwohl DWC-Systeme in der Regel aktiv betrieben werden (mit Luftpumpe und Luftstein zur Sauerstoffzufuhr), gibt es auch eine passive Variante, die oft als "Floating Raft" oder vereinfachtes DWC bezeichnet wird. Dies ist im Grunde eine Erweiterung des Kratky-Prinzips auf mehrere Pflanzen oder ein größeres Becken.

  • Funktionsweise: Pflanzen wachsen in Löchern eines Schwimmbretts (z.B. Styropor), das auf der Oberfläche eines Nährlösungsreservoirs schwimmt. Die Wurzeln hängen direkt in die Lösung. Im Gegensatz zum aktiven DWC wird hier keine externe Belüftung (Luftpumpe) eingesetzt. Die Pflanzen müssen den benötigten Sauerstoff selbst aus der Lösung ziehen.

  • Vorteile: Einfacher als aktives DWC, kein Strom für die Belüftung, kostengünstiger.

  • Nachteile: Hohes Risiko für Sauerstoffmangel an den Wurzeln (Wurzelfäule), da die Lösung nicht aktiv belüftet wird. Daher nicht für alle Pflanzen und Klimabedingungen geeignet.

  • Geeignet für Cannabis: Weniger empfehlenswert für den gesamten Zyklus von Cannabispflanzen, da diese viel Sauerstoff an den Wurzeln benötigen. Ein Sauerstoffmangel führt schnell zu Problemen wie Wurzelfäule und gehemmtem Wachstum. Wenn diese Methode angewendet wird, dann nur mit extrem gut belüfteten Medien und sehr geringer Pflanzendichte, um den Sauerstoffverbrauch pro Pflanze zu reduzieren.


Die Wahl des richtigen passiven Systems für Cannabis

Für den Heimanbau von Cannabis und als Einstieg in die Hydroponik sind die Kratky-Methode und das Docht-System am besten geeignet.

  • Kratky ist ideal, wenn Sie eine oder wenige Pflanzen anbauen und den Prozess so einfach wie möglich halten möchten, besonders für die vegetative Wachstumsphase.

  • Docht-Systeme bieten etwas mehr Flexibilität bezüglich des Substrats und können bei guter Planung auch für einen begrenzten Anbau funktionieren.

Wichtige Überlegungen für alle passiven Systeme (besonders bei Cannabis):

  • Lichtdichte Reservoirs: Algen lieben Licht und Nährstoffe. Ein lichtdichtes Reservoir verhindert Algenwachstum, das Ihren Pflanzen die Nährstoffe streitig macht.

  • Qualität der Nährstoffe: Verwenden Sie hochwertige, für Hydroponik geeignete Nährstoffe.

  • pH-Wert: Regelmäßige Kontrolle und Anpassung des pH-Werts ist unerlässlich, da passive Systeme weniger Pufferwirkung haben können.

  • Sauerstoff: Obwohl passiv, bleibt Sauerstoff für die Wurzeln entscheidend. Ein gutes Wachstumsmedium und/oder ein passender Luftspalt (Kratky) sind wichtig.

  • Größe des Reservoirs: Planen Sie ein ausreichend großes Reservoir ein, um den Wasser- und Nährstoffbedarf Ihrer Pflanzen über einen längeren Zeitraum zu decken, besonders in der Blütephase.

Passive hydroponische Systeme sind ein ausgezeichneter Weg, um die Effizienz und die Vorteile des erd losing Anbaus kennenzulernen, ohne sich sofort in komplexe technische Details stürzen zu müssen. Sie sind kostengünstig, einfach einzurichten und können überraschend produktiv sein, wenn man ihre Grenzen versteht und die Pflanzen richtig betreut.

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